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Buchempfehlung:
Designing Web Usability - Erfolg des Einfachen
von Jacob Nielsen
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Jakob
Nielsen hat seine gesammelten Erfahrungen
zu Papier gebracht und damit ein Standardwerk
zum Thema Usability geschaffen. In 9 Kapiteln
und auf rund 400 Seiten verteilt, predigt
der nicht ganz unumstrittene Meister der Benutzerfreundlichkeit
den "Erfolg des Einfachen". (gleich zum
Fazit?)
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Das Buch handelt von der Frage des "Was" -
was denn eine gute Website ausmacht. Das "Wie"
soll in einem zweiten Band beantwortet werden.
Die ersten Kapitel des Buches decken die Hauptbereiche
des Webdesigns ab: die Gestaltung der Seiten,
des Inhalts und der Architektur der
Site.
Nach diesen allgemeinen Grundlagen werden
in der Folge die Themen Intranet-
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Design,
behindertengerechtes Gestalten und Probleme
bei der internationalen bzw. nationalen Auslegung
von Websites besprochen. Zum Abschluss gibt
der Autor noch einen Ausblick auf die
Zukunft des Web. |
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Nielsen
stellt Regeln, Prinzipien, Richtlinien
und Methoden vor, die er auf seine langjährige
Forschung und Erfahrung gründet. Mit kristallklaren
Worten verkündet er seine Thesen und bringt
sie klar auf den Punkt: „Ein Seitentitel
ist „Mini-Inhalt“ und muss klar wie ein Diamant
sein.“ Manchmal bewegt sich Nielsen mit
seinen Formulierungen am Rande der Selbstgefälligkeit,
verliert dabei aber nie an Stimmigkeit und
Plausibilität.
Er schlägt sich auf die Seite des Technikers,
nicht des Künstlers - bei ihm dominiert Funktionalität
über Design, und er ist in dieser Hinsicht
ein wahrer Extremist. Das man so bisweilen
auch über das Ziel hinausschießt, beweist
er mit seiner eigenen Homepage (www.useit.com).
Aber Vorsicht, Nielsen verallgemeinert sehr
stark, und polarisiert dadurch seine Leserschaft.
Er rät zu Schlichtheit und Reduktion, und
wendet dieses Prinzip anscheinend auch auf
das eigene Werk an. Viele seiner Regeln sind
solche Reduktionen. Die Mehrzahl seiner Leserschaft,
allem voran der Neueinsteiger, wird
dieses Vorgehen lieben und sein Werk loben.
Fachexperten werden seine Guru-Attitüden und
gesetzesgleichen Regeln nicht uneingeschränkt
akzeptieren wollen.
Das Buch ist reichhaltig mit Bildern bestückt.
Den Löwenanteil machen Screenshots von bekannten
Websites aus. Anhand solcher Beispiele erklärt
Nielsen anschaulich seine Thesen, und er macht
das mit einer bemerkenswerten „Einfachheit“.
Viele Aussagen zur Usabilty erscheinen so
völlig natürlich, gewissermaßen dem gesunden
Menschenverstand entsprungen. Nebenher
werden interessante statistische Daten eingebracht,
seien es die von den Besuchern verwendeten
Monitorgrößen, Bandbreiten-Verteilung bei
den Internet-Zugängen oder die Länge von Suchwort-Eingaben.
Leider zeigen sich genau an dieser Stelle
auch einige Schwächen des Buches. Zwar wurde
der Text nach der ersten, leicht missglückten
Übersetzung noch einmal völlig neu überarbeitet,
und das mit Erfolg. Man hat es jedoch versäumt,
auch das statistische Material entsprechend
nachzupflegen. In Folge dieser „vereinfachten“
Überarbeitung werden dem Leser auch jetzt
noch Daten mit dem Frischegrad von 1999 angeboten.
Schade, insbesondere angesichts der Schnelllebigkeit
des Internet schadet das doch ein wenig der
Usability dieses Buches. Eine weitere
Schwäche der Beispiele und statistischen Daten
ist ihr amerikanischer Fokus. Nicht wirklich
ideal für den Europäer, lassen sich doch nicht
alle Informationen auf lokale Belange verallgemeinern.
Zwar nimmt sich der Meister des Themas Internationalisierung
in Kapitel 7 an, vom Umfang hätte ich mir
hier jedoch etwas mehr gewünscht.
Alles in allem betrachtet ist Nielsen ein
echter Spalter. Und das vielleicht nur, weil
seine einleitenden Worte (S. 11) gerne überlesen
werden: „Ich beanspruche nicht, dass jede
meiner Lehren buchstabengetreu in jedem Projekt
befolgt werden muss. Der Profi weiß, wann
er die Regeln befolgen soll und wann er von
einer Regel abweichen oder sie sogar brechen
kann.“
Fazit: Auch wenn
die Usabilty dieses Buches an einigen Stellen
zu wünschen übrig lässt, wer beim Thema
Usabilty mitreden möchte, muss das Buch auf
jeden Fall gelesen haben.
Das sehr umfangreiche Werk richtet sich an
alle Leserschichten. Der Profi kann sich an
Nielsen’s Thesen reiben, ihm zustimmen oder
widersprechen. Er wird dieses auf jeden Fall
genießen und nebenbei seinen eigenen Horizont
erweitern können. Aber auch der Anfänger
profitiert von diesem Werk, er bekommt Einblicke
in die Weite und Komplexität des Themas und
kann sich mit Nielsens Regeln die Basis für
sein zukünftiges benutzerfreundliches Verhalten
legen.
Für Künstler und Design-Akrobaten müsste das
Buch zur Zwangslektüre gemacht werden,
gelangen sie nach seinem Konsum vielleicht
doch wieder auf den Boden der Tatsachen. Dem
Techniker mag das Buch die Bestätigung vermitteln,
dass seine Vorstellungen von gutem Design
doch gar nicht so falsch waren. Und Entscheidern
müsste dieses Buch zum Geschenk gemacht werden,
damit sie nicht blindlings den Empfehlungen
designwütiger Agenturen vertrauen, und so
ihr e-Business ins Abseits befördern.
Wollte man mit möglichst wenigen Worten die
Idee hinter Nielsens Thesen beschreiben, so
ließe sich diese am einfachsten mit dem Satz
„Der Kunde ist König“ umschreiben. Und so
lautet dann seine Empfehlung auch: „Stellen
sie die Bedürfnisse ihrer Kunden ins Zentrum“.
Dem ist nichts hinzuzufügen.
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Jakob Nielsen
Designing
Web Usability - Erfolg des Einfachen
2., völlig überarbeitete Auflage Sondereinband
Markt + Technik, München , 2001, 394 S., 49,95
EURO
ISBN: 3827262062
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